São Paulo's wahres Gesicht oder erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll… Diese knapp zwei Wochen waren schlicht unglaublich für mich. Aber alles der Reihe nach... und etwas vorneweg: wenn du dir die Zeit nicht nehmen kannst, dann verschiebe es lieber auf später… es ist ein langer Eintrag ;)
Etwa 5 Minuten nachdem ich meinen letzten Blog-Eintrag veröffentlichte, erhielt ich via Facebook eine Nachricht von einem Musiker aus São Paulo. Ich konnte es kaum fassen, denn seit meiner Ankunft im Land Anfang März versuchte ich auf verschiedenen Kanälen Kontakt zu knüpfen mit der hiesigen Musikszene. Ich hatte irgendwie das Gefühl, diese Riesenmetropole muss doch noch mehrals Beton und Blech zu bieten haben. Den Kontakt zu dem Sänger hat mir eine holländische Musikerkolligen hergestellt, noch bevor ich auf Ilhabela wanderte. Doch nach knapp einer Woche ohne Antwort von ihm, gab ich enttäuscht auf und plante, nach São Paulo zurück zu kehren, um gleich von da weiter zu reisen. Nun aber hatte ich mit Zuza, so sein Name, wie aus heiterem Himmel für Donnerstag ein Treffen vereinbart. Die Idee war, gemeinsam etwas zu singen und zu improvisieren und er schlug vor, für Freitag noch ein paar Freunde anzufragen für eine grössere Improsession. Ich war aus dem Häuschen und freute mich riesig, dass meine Gebete erhört wurden ;)
Die Reise nach Sao Paulo plante ich für Donnerstagmorgen und verbrachte so den ganzen Mittwoch noch in Boiçucanga. Und da gibt es nicht viel zu berichten, trotz prächtigen Prognosen war es ein wolkiger Tag, einzig gegen Abend kurz vor ihrem Untergang zeigte sich die Sonne. Ich nahm mir deshalb vor, mich am nächsten Tag mit einem Sonnenaufgangsritual offiziell vom Atlantik zu verabschieden, doch auch dies blieb mir aufgrund Wetterpech verweigert. So machte ich mich wieder auf den Weg ins Landesinnere, im Bewusstsein, die Kombination Sonne und Meer wohl erst wieder am Pazifik anzutreffen. Speziell in Erinnerung bleibt mir das Nachtessen, welches nach vielen Tagen mit behelfsmässiger Verpflegung endlich wieder mal lecker war: Yakisoba. Mein Teller sah etwas anders aus als Wikipedia ;), siehe Film, gegen Ende.
Am nächsten Tag traf ich mich also mit Zuza. Mit der hierzulande üblichen Verspätung trafen wir uns dann an seinem Arbeitsort, einem vom Staat subventionierten Kultur- und Musikzentrum. Die Begegnung war sehr herzlich, aber er hatte weniger Zeit als geplant (sein Chef wollte ihn dringend noch sprechen) und so blieb keine Zeit mehr fürs Singen. Was mir Zuza aber in dieser knappen halben Stunde alles erzählte, haute mich komplett vom Hocker. Am Ende des Gesprächs hatte ich ein komplettes Programm zusammen für die nächsten sieben Tage, bestehend aus Musik, Impro, Bodypercussion, Konzerte, und und und... er ist sehr gut vernetzt und öffnete mir dadurch Augen, Tür und Tor für ein neues São Paulo. Ich werde nun der Chronologie nach versuchen, das Erlebte zu beschreiben:
Impro-Session (Zuza)
Zuza startete extra für mich eine Umfrage bei circa 40 Leuten, von welchen sich sechs innerhalb von zwei Tagen den Freitagnachmittag freischaufeln konnten und zu der Impro an seinem Arbeitsort erschienen. Zugegeben, ich war ziemlich nervös. Doch ab der ersten Begegnung verflog alle Anspannung... die Brasilianer strahlen einfach etwas Beruhigendes, Friedliches, Liebevolles aus. Und sie nahmen mich mit offenen Armen und Herzen in ihrer Runde auf. Während zwei Stunden probierten wir verschiedene Stimmspiele und -übungen aus. Wie selbstverständlich dabei von ausnahmslos allen Teilnehmern die Body-Percussion eingebunden wurde verblüffte mich am meisten. Da hat der Rest der Welt meines Erachtens noch etwas Aufholbedarf ;)
Um einen Eindruck zu erhalten, könnt ihr hier etwas reinhören:
Turn: Wir stehen mit Rücken zu fiktivem Publikum. Wenn man etwas einbringen will, dreht man sich um 180 Grad, wiederholt das Pattern und falls keine Lust mehr, wieder zurückdrehen.
Minimal Mutante: Wir stehen im Kreis, laufende und schnelle Wechsel im Uhrzeigersinn... sobald der Nachbar etwas Neues erfunden hat, bin ich an der Reihe, usw.
Als Abschluss gingen wir gemeinsam einen Açaí essen, zum Erstaunen aller meinen ersten in Brasilien. Und so sah sie aus die Truppe (eine Person fehlt, sie musste früher los).
TaKeTiNa (Reinhard)
Irgendein Musikgott sorgte dafür, dass exakt an diesem Wochenende - man muss sich das mal reinziehen! - ein dreitägiger TaKeTiNa-Workshop unter der Leitung von Reinhard Flatischler (dem Gründer der Methode) stattfand. Für diejenigen, die noch nichts mit dem Wort anfangen können: Video.
Im Januar diesen Jahres begegnete ich TaKeTiNa zum ersten Mal und es zog mich sogleich in seinen Bann. Auch im Januar entschied ich mich, die Ausbildung "Körpermusik" bei Andreas Gerber und Karin Enz Gerber zu absolvieren (Link), in welcher TaKeTiNa einen wichtigen Bestandteil Formen wird. Und der Zufall – wobei das mit Zufall nicht mehr viel zu tun haben kann – wollte es, dass Zuza an diesem Workshop als Reinhard's persönlicher Dolmetscher (Englisch-Portugiesisch) engagiert war und deshalb auch den Veranstalter kennt. Und so schaffte ich es dank Zuza's Vitaminen und brasilianischer Flexibilität knapp 20 Stunden vor Workshopbeginn tatsächlich noch auf die Teilnehmerliste ;)
Das Workshoperlebnis an sich war sehr intensiv, extrem belebend sowie erdend zugleich und ich genoss jede Minute im Flow wie auch die Pausen mit all den darin entstandenen neuen Bekanntschaften. Von Freitag 19:00 Uhr bis Sonntag 17:00 Uhr tauchten wir während insgesamt 18 Stunden in den Rhythmus ab, weshalb ich am Sonntagabend dann ziemlich k.o. war.
Am Samstagabend reichte mir die Energie noch, um an ein Konzert von einem der zur Zeit angesagtesten Gitarristen Brasiliens zu gehen (es fand gleich um die Ecke statt ;)): Yamandu Costa; Mensch hat der Mann flinke Finger. Er spielte natürlich mit einer Formation und zum Teil auch langsamer ;)
Am Montagabend fand zusätzlich eine Informationsveranstaltung statt, an welcher Reinhard seine Ausbildung präsentierte und der Gruppe nochmals ein Müsterchen gab, wie weit man mit TaKeTiNa gehen kann (hohe Schwierigkeitsstufen). Im Anschluss gingen wir in einer kleinen Gruppe essen und wiederum der Zufall wollte es, dass ich am Tisch neben Reinhard sass. Der Austausch war unverkrampft, witzig, stimulierend und sehr freundlich. Ich konnte es kaum glauben, doch er kennt nicht nur Bubikon im Zürcher Oberland, sondern sogar den Lützelsee. Ein Mann von Welt ;)
SOS Educação Musical - Intercâmbios de Conhecimentos (Pedro)
Eine wild zusammengewürfelte Gruppe von Musikern, Lehrern, Therapeuten, Künstlern und Interessierten trifft sich einmal wöchentlich zu Erfahrungsaustausch und Ideengenerierung. Glücklicherweise hatte der Semesterzyklus erst vor zwei Wochen begonnen, alles war immer noch etwas neu und ich fühlte mich nicht komplett verloren ;) allerdings fand der Austausch ausschliesslich auf Portugiesisch statt, was mich schon ab und zu ins Schwitzen brachte. Zu zweit, zu dritt und in der ganzen Runde (zwölf Personen) entstanden so spannende Diskussionen und von den insgesamt zweieinhalb Stunden konnten wir während circa der Hälfte der Zeit auch eigene Sachen ausprobieren wie beispielsweise neue Spiele erfinden, Übungen für Kindergruppen entwickeln, usw.
Insgeheim erhoffte ich mir, etwas von Pedro's Body-Percussion-Künsten abzukriegen, aber das hatte in diesem Rahmen leider keinen Platz. Im Gespräch mit ihm stellten wir fest, dass ich ihm vermutlich vor vielen Jahren schon mal begegnete, wenn auch von weitem: Er war zwei Jahre mit STOMP unterwegs und tourte auch durch die Schweiz. Wenn ich mich richtig erinnerte, war ich damals auch im Theater 11.
In Erinnerung blieb mir auch, wie Pedro stoisch nach jeder neuen Aufgabe oder Ansage seinerseits folgende Trilogie repetierte: "Tudo bem? Tudo bom? Beleeeeeeza!" - etwa "Alles gut? In Ordnung? Wuuuuunderbar!"
Hab die Phonetik hier versucht darzustellen ;)
Música do Corpo (Zuza)
Zuza unterrichtet wie bereits erwähnt im Kulturzentrum Gesang, Circle Songs sowie Body Percussion. Diesem Tag startete ein neuer Zyklus der Körpermusik und ich durfte dem ganzen Prozess beiwohnen: Vorstellungsrunde, Gruppendynamik, Kennenlernen-Spiele, erste gemeinsame Impro und Reflexion. Das Teilnehmerfeld (circa 20 Personen) war bunt durchmischt – sowohl bzgl. Können wie auch Alter. Erneut alles auf Portugiesisch ;)
Oficina de Percussão Corporal (Ronaldo)
Ronaldo ist wie Pedro ein Urgestein in der Body-Percussion Szene. Die beiden führen zusammen mit Zuza auch zweimal im Jahr einen Circle Music Retreat durch, ähnlich demjenigen im Omega Institut bei New York von Bobby McFerrin und Co., welchen ich 2013 besuchen durfte).
Ja und dieser Ronaldo erlaubte mir, an seinem Workshop teilzunehmen und mit circa 15 anderen Teilnehmern vollgas in die Körper Perkussion einzutauchen. Am besten gefiel mir, dass wir sämtliche Arten von Techniken, Schlägen, Finessen und Ausprägungen von A bis Z durchgingen. So wuchs mein Werkzeugkoffer immens an. In der Verabschiedungsrunde baten mich etwa zehn der Teilnehmer, doch noch etwas in São Paulo zu bleiben oder mir es wenigstens einzurichten, jeweils am Dienstagabend von Zürich nach Sao Paulo zu fliegen ;)
Grupo da Quarta (Barba)
Das eigentliche Highlight für mich war die Mittwochsgruppe mit Barba, dem Gründer der Gruppe Barbatuques. Zuza erwähnte bereits bei unserem ersten Treffen, dass Barba ein guter Freund von ihm sei. Ich konnte es kaum fassen, denn andere Mitglieder (den Chef wagte ich nicht gleich anzuschreiben) der Barbatuques waren auch Empfänger von meinen E-Mail-Kontaktanfragen - Antworten erhielt ich aber keine. Zuza meinte, es sei sicherlich kein Problem, wenn ich bei der Mittwochsgruppe teilnehmen möchte. Peinlich und verrückt zugleich war, dass ich am Sonntag – also praktisch dem Ende des TaKeTiNa Weekends – darauf aufmerksam gemacht wurde, dass Barba am ganzen Wochenende auch mit von der Partie gewesen war. Ja, ich hatte schlecht recherchiert und sein Gesicht nicht erkannt ;) shame on me! Als ich das erfuhr, ging ich sogleich auf ihn zu, um erstens mich vorzustellen und zweitens ihm von einem seiner Barbatuques-Songs zu erzählen, welchen wir in unserem Goccia Di Voci - Repertoire haben. Er machte mich dann ganz geduldig darauf aufmerksam, dass genau dieser Song leider nicht aus seiner Feder stamme, sondern von einem anderen Mitglied der Gruppe komponiert wurde… schon wieder schlecht recherchiert. Aber er bat mich gleichzeitig, ihm doch eine Aufnahme der Version von unserem Chor zusenden! Danach gingen wir gemeinsam Mittagessen (siehe Foto unten) und tauschten uns ein bisschen über Musik, die Schweiz, das Künstlerleben und die Welt aus. Und er bestand darauf, dass ich am Mittwoch zu seiner Gruppe stossen würde.
Dieser Mittwoch war ein hochkarätiges Erlebnis! Zuerst übten wir einen "alten" Groove der Barbatuques, um im zweiten Teil wiederum mit verschiedenen Übungen und Spielen der Kunst der Körper- und Vokalmusik auf den Grund zu gehen. Nur schweren Herzens konnte ich akzeptieren, dass auch dieser Abend sich einem Ende zuneigen musste. Nur zu gerne würde ich jeden Mittwoch in einer solchen Runde mitgrooven!
Hier ein Ausschnitt bis zum Abschluss des Abends, leider sind die vorherigen Aufnahmen nicht wirklich brauchbar...
Zumba
Nebst dem vielen Musizieren und Rhythmisieren wollte ich auch mal etwas Luft schnappen im brasilianischen Group-Fitness. Da ich Zumba ja aus der Schweiz schon kenne, wollte ich mir einen Vergleich einholen. Die Zumba-Homepage lässt einem in wenigen Schritten praktisch auf der ganzen Welt Zumba-Instruktorinnen & -Instruktoren finden und so spürte ich eine Lektion ganz in der Nähe meines Hostals auf. Leider – oder vielmehr zum Glück – war die Lektion was Energielevel, Freude und Können betrifft ziemlich flach. Es mag am Durchschnittsalter liegen (siehe Foto ;)) oder einfach am Pech meiner Stichprobe. Lustig war's auf jeden Fall, geschwitzt hatte ich auch ein bisschen und die Frauen luden mich zur Freude des männlichen Besuchs aus fernem Lande noch zu einem Kaffichränzli ein... gelohnt hat es sich alleweil!

Jamsession (Rita & Max)
Als letzten "Posten" luden mich Rita und Max (von der Improgruppe) zu sich nach Hause ein. Max führt da eine Art Instrumenten-Labor. Der Mann ist erst 27, aber ein absoluter Virtuose auf bestehenden und neue erfundenen Instrumenten sowie der Stimme. Daher sein Name Max "the thousand voices" Barulho. Leider habe ich in der Aufregung nicht an ein Foto gedacht, aber man kann es sich wie eine Mischung aus Chemielabor, Schrottplatz und Kläranlage vorstellen: überall Röhren, Becher, Kabel, Werkzeuge, Gläser, Gummibänder, Vallone, Holzplatten, Glühbirnen, ... und rundherum auch bekannte Instrumente wie Klavier, Schlagzeug, Gitarre und Harfen. Für mich war's auf jeden Fall ein Paradies, Der Nachmittag verflog ihm nun und ich zog mit unendlich vielen Klängen und Vibrationen gefüllt wieder von dannen.
Jornada Sonora & Terapia do Som (Pierre)
Am TaKeTiNa-Wochenende lernte ich Pierre, einen eingewanderten Musiktherapeuten aus Frankreich kennen. Am vergangenen Wochenende veranstalte Pierre nun eine Klangreise sowie einen Musiktherapie-Workshophalbtag. Gemäss eigenen Angaben spielt hier 25 Instrumente, wovon er eine Vielzahl mitbrachte: Didgeridoo, Koshi, Klangschalen, verschiedene Flöten, Saxophon, Gitarre, Gong, Surdo, Oceandrum, Shrutibox, und viele mehr. Während dem Workshop durften wir alle Instrumente ausprobieren und – wo geeignet – sowohl aktiv als auch passiv den Therapieeinsatz prüfen. Es war eine sehr lehrreiche Geschichte für mich und der Abstecher hat sich definitiv gelohnt. Denn die Veranstaltung war in Campinas. Mir wurde gesagt, das sei eine kleine Stadt ausserhalb von São Paulo. Als ich hier ankam, realisierete ich wieder, dass in Brasilien andere Grössenordnungen gelten... Campinas hat 2 Millionen Einwohner ;)
Fotos habe ich die ganze Zeit nur wenige geschossen, das Erlebnis war ja auf einer anderen Frequenz ;) hier eine Collage von dem Wenigen, was zusammenkam:

Bildlegende (Uhrzeigersinn):
Zuza, mein Freund und Helfer ;)
Retreat-Raum in Campinas
Mittagessen mit Barba (hinten rechts am Tisch) und Co.
Retreat-Raum-Mitte in Campinas
TaKeTiNa (nach einer "Runde" liegt man für ein paar Minuten auf den Boden, um die Kräfte wirken zu lassen)
Improsession-Gruppe: Zuza, Max, Rita, Eler, Raphael, Marcelo (v.o.l.n.u.r. oder so ;))
Um alles Erlebte etwas sickern zu lassen und über das Kommende nachzudenken, blieb ich nun einen Tag länger als ursprünglich angedacht in Campinas. Die Planung der unmittelbaren Zukunft war ein ziemlicher Reifeprozess, denn alles ist so verlockend und es bleibt doch keine Zeit. Ich weiss zum Beispiel von weiteren Highlights in Sao Paulo am nächsten Wochenende und das Erlebte Programm der letzten Woche könnte und dürfte ich beliebig wiederholen, doch irgendwie schien mir die Zeit doch schon nun reif, weiter zu wandern. So konnte ich mich finally durchringen und die nächsten zwei drei Nägel einschlagen. Die ursprüngliche Idee (wir Uruguay zurück nach Argentinien, da den Norden erkunden, durch die Anden nach Santiago de Chile und weiter an den Pazifik) habe ich verworfen. Mich zog es schlussendlich auf direktem Weg Richtung Anden und ich nehme mir vor, dass Verpasste eines anderen Tages nachzuholen. Kurzfristiges Ziel ist der Westen Brasiliens, um von da nach Bolivien weiter zu reisen. Mittelfristiges Ziel ist Peru und sowieso Ziel ist irgendwann meinen Zinggen noch im Pazifik zu baden.
So bereite ich mich organisatorisch und psychisch auf meine erste laaaange Busreise vor. Morgen um 16:00 Uhr verlässt der hoffentlich luxuriöse und angenehm klimatisierte Bus Campinas in Richtung Campo Grande. Geplante Ankunftszeit: 7:00 Uhr. Nach diesen 15 Stunden werde ich 1 Stunde am Terminal warten, um danach auf der Weiterreise nach Bonito noch mal für 4 Stunden meine Füdlibacken zu strapazieren. Ich wollte das schon immer ausprobieren, praktisch einen ganzen Tag auf einem Bussessel zu verbringen – gehört quasi zu einer Backpacker-Reise – und mangels Alternativen in Brasilien (Züge existieren sozusagen keine und Flüge sind immer noch einiges teurer respektive auf meiner gewünschten Route nicht wirklich verfügbar) ist es nun endlich soweit ;)
Seit heute Morgen hat auf der Südhalbkugel ja der astronomische Herbst begonnen und ich finde, es ist in der Tat etwas kühler geworden. Gestern lief ich den ganzen Tag mit langen Hosen und Pullover herum. Mal schauen, ob's im Matto Grosso Regenwald wieder anders ist. Auf der Fahrt werde ich in eine neue Zeitzone düsen, somit bis zum nächsten Wochenende 5 Stunden und nach der Schweizer Zeitumstellung 6 Stunden hinterherhinken.
Eins steht auf jeden Fall fest: ich werde die Brasilianer schon etwas vermissen… vor allem auch ihre Sprache: z.B. Fidschibäggi (Feedback), Linditschi (Lindt, der Schoggi) oder Ritschimo (Rhythmus) 😉
Aber ein paar Tage 🇧🇷 bleiben mir ja noch.
Até a próxima 👋🏻