Glücklicherweise ging verlief der Morgen vor der Abreise nach Brasilien wie geplant und wir haben unser Reisgepäck um je ein Mate-Tee -Set erweitern können:

Die Reise nach Puerto Iguazú (argentinische Seite der Wasserfälle) verlief auf der ersten Hälfte angenehm, der Flug nach Buenos Aires verliess El Calafate pünktlich. Im Flug hatte ich den strengen Verdacht, in der Reihen neben mir würden die Bandmitglieder von Maná (die Gruppe spielte ja zwei Abende vorher am Festival) sitzen und ich entdeckte - je länger der Flug dauerte, desto deutlichere - Hinweise darauf: Tätowierungen, Schmuck, Kleidung, Gestikulieren während dem Musikhören, Sprache, Umgang untereinander, etc... aber eine Nachforschung via Google nach der Landung in Buenos Aires ergab dann, dass die Promi-Euphorie vergebens war :)
Nach einem ersten Kontakt mit tropischer Wärme (wir verliessen während unserem Zwischenhalt für zwei Stunden den Flughafen, setzten uns an den durch die starke Abholzung braun gefärbten Rio Paraná - oberes Bild - und es war an diesem Tag wirklich unvergleichbar wärmer in Buenos Aires als bei unserem ersten Besuch) haben wir dann leider leider - das erste Mal auf unserer Reise - eine Flugverspätung hinnehmen müssen, knapp 2 Stunden aufgrund plötzlichem Gewitter - unteres Bild, kurz danach. War wirklich eindrücklich:

So landeten wir erst kurz vor Mitternacht im Dschungel, aber unser Transport wartete freundlicherweise so lange auf uns. Nestor, sein Name, begleitete uns dann über die Grenze nach Brasilien (ca. 45 minütige Autofahrt) und praktisch bis ins Hostel-Zimmer. Er arbeitet da und wir konnten mit ihm für einen in unseren Augen attraktiven Preis auch gleich die Tour zu den Iguazú-Fällen buchen - am nächsten Morgen um 8 Uhr gings los. Nestor erwähnte noch, dass wir zwei Begleiterinnen aus dem selben Hostel haben werden, am Morgen lernten wir sie dann kennen: Nein, nicht Irene und Tomas ;), sondern Denise und Franzi, zwei junge Frauen aus der Region von Stuttgart. Sie werden in Uruguay ein Auslandsemester absolvieren und befinden sich auf der Anreise. Wir haben den Tag an den Wasserfällen - und wie zu sehen sein wird auch den grössten Teil der kommenden 2 Tage - mit ihnen verbracht, Hahn im Korb ;)

Iguazú - stammt von den Guarani-Indianern aus Paraguay ab, von y = Wasser und ûasú = gross - ist schlicht atemberaubend! Es kommt ja auf den Bildern nie direkt so rüber, wie es war - die Schönheit und gleichzeitige Wucht der Wassermassen und deren x-jahrtausendalte Entstehungsgeschichte lässt einem demütig und fasziniert stehen. Und haut einem manchmal fast weg - wortwörtlich, denn es übergossen uns zwei mal starke Tropenregenfälle. Die ersten gleich bei der Hauptattraktion "Garganta del Diablo" (zu Deutsch ein "Teufelsschlund", in welchem das Wasser auf einer Länge von knapp einem Kilometer bis zu 100 Meter in die Tiefe donnert), wo einem sowieso schon eine Gischt-Dusche erwartet. Resultat: Durchnässt bis auf die Unterhosen :) Glücklicherweise hatte ich ein Ersatzshirt eingepackt, aber die geschlossenen, nun triefend nassen Schuhe konnte ich nicht wechseln. Die zweite Dusche erhielten wir auf einer Boots-Tour, bei welcher der etwas sadistische veranlagte (muss so sein!) Kapitän das Boot praktisch unter die Fälle lenkte. Ein anderer Tourist hat es gut beschrieben, als der das Boot von weitem beobachtete: "soaked would be an understatement." So hatte ich T-Shirt und Schuhe gar nicht mit an Board gebracht, aber die Hosen konnte ich leider schlecht auch noch ausziehen ;) Es war auf jeden Fall ein genialer Tag, trotz Wetterkapriolen und fehlenden Badehosen.
Die helle Begeisterung ab und zu mit Wut und Unverständnis getrübt haben leider einige Touristen, welche trotz omnipräsenter Warnschilder die im Dschungel hier weit verbreiteten Coati mit ihrem eigenen Essen fütterten und dann - als sich diese mit Lust auf mehr Essen annäherten - wieder auf übelste Weise zum Teufel scherten. Zum Glück konnten sich die Coati für diese Misshandlung revangieren und klauten aus einem alleingelassenen Rucksack auf dem Nachbarstisch eine ganze Packung Toastbrot oder Cracker oder ähnliches (es ging etwas zu schnell für meine Augen), welches sie danach hastig mit dem ganzen Familienclan verspeisten 👏🏻😅 weiter oben kreuzten plötzlich kleinen Affen unseren Weg, nur die auch im Park beheimateten Jaguar und Pumas blieben - vielleicht, da sie vor allem nachtaktiv sind 🙈 - zum Glück versteckt.
Bevor wir die Fälle nochmals von der brasilianischen Seite her unter die Lupe nahmen, schalteten wir einen ruhigen Tag ein - die Sonne schien und lies das Thermometer bis spät abends hoch bleiben - und nutzten wir den Vorteil des Dreiländerecks für einen Abstecher nach Paraguay, in die gleich hinter der Grenze liegenden Ciudad del Este - ein Shoppingmoloch, zweitgrösste Stadt Paraguays, ca. so gross wie Zürich, das Konstanz für die Brasilianer, eine Mischung aus Marrakesch und Las Vegas. Nicht wirklich etwas für das Auge, aber trotzdem einen Abstecher wert. Vor allem habe ich da endlich mein Fish-Eye-Clip für das iPhone gefunden, welchen ich bei Tomas entdeckte... 30'000 paraguayanische Guarani, ca. 5 Dollar, herrlich :) und Alfajores, welche ich in Argentinien lieben kernte, gabs zum Glück auch.
Am lustigsten und zugleich nervenaufreibendsten war die gefühlte Million Strassenverkäufer, welche entweder weisse, mutmasslich eimal tragbare Einheitsgrösseunisexsocken oder Flyer mit Elektronikartikel (sah aus wie ein Scherenschnitt aus einem Mediamarkt-Katalog) für die Läden ihrer Kollegen anpriesen ;)
Hier die Collage des Ausflugs:

Am letzten Tag in Foz stand nun die brasilianische Seite der Fälle auf dem Programm. Es war ein gleissend heisser Tag, so spielte auch die erneute Dusche - diesmal gut vorbereitet mit Flipflops und Badehosen - keine störende Rolle mehr, im Gegenteil, angenehm erfrischend. Es lohnte sich wirklich nochmals, von dieser Seite her die Szenerie zu erleben, auch wenn die Menschenmassen im Park teilweise an den Europapark an Pfingsten erinnerten 🙄

Das wars vorerst mit Regenwald, morgen früh - wirklich früh, 4 Uhr der Wecker - geht es ab an die Küste nach Rio de Janeiro ☀️🎉🎶😅
Até logo!
PS: Habe dank eurer Rückmeldungen festgestellt, dass die Push-Funktion des Newsletters nicht wirklich sauber funktionierte bisher, sorry dafür. Arbeite daran.
PS2: Bin mir (leider) bewusst, dass die meisten Videos im Handy-Hochformat aufgenommen sind, mir fällts einfach immer zu spät ein. Nehme mir wirklich vor, dies in den Griff zu kriegen.
PS3: Bisher verfasste ich die Blogeinträge auf dem iPhone und verwendete die Standard-Emoticons. Heute habe ich bemerkt, dass sie auf dem grossen PC-Schirm nicht korrekt dargestellt werden... werde mich bemühen, die Smileys wieder wegzulassen. Falls ihr trotzdem Wingdings-Hieroglyphen sehen solltet, bitte ignorieren oder auf dem Smartphone anschauen ;)